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Statistik des Verbrechens - Ein Mathematiker kämpft gegen die Nazis
Info, Geschichte • 20.01.2025 • 00:05 - 01:05
Die Gumbels auf ihrer Flucht nach Frankreich.
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Gumbel untersuchte den politischen Mord von rechts und links mit statistischen Mitteln schon in den frühen 1920er Jahren.
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Emil Julius Gumbel am Schreibtisch.
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Emil  Julius Gumbel am Schreibtisch.
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Originaltitel
Statistik des Verbrechens - Ein Mathematiker kämpft gegen die Nazis
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2019
Info, Geschichte
Der Dokumentarfilm widmet sich der Lebensgeschichte von E.J. Gumbel (1891-1966), Statistik-Professor, Publizist und Pazifist, einem der prominentesten Gegner des Faschismus und des aufkommenden Nazi-Regimes während der Zeit der Weimarer Republik. Der in München geborene Gumbel forschte seit 1923 in Heidelberg über den Terror von rechts, schrieb in der Wochenzeitschrift "Die Weltbühne" , engagierte sich gemeinsam mit Albert Einstein in der Liga für Menschenrechte und war mit Ossietzky, Tucholsky, Feuchtwanger und Heinrich Mann befreundet. Er war der erste Wissenschaftler, der von den Nazis aus Deutschland vertrieben wurde. Schon 1932 musster er nach Frankreich ins Exil gehen und 1940 von dort aus nach New York. Jeder Statistiker kennt heute die "Gumbel-Verteilung" und seine Extremwerttheorie. Sein Kampf gegen die Nazi-Ideologie dagegen ist vergessen. David Ruf erzählt in seinem Film mit historischem Bildmaterial, Zeitungsausschnitten, Interviews und szenischen Animationen Gumbels Lebensgeschichte, beleuchtet sein unerschrockenes Engagement und widmet sich damit auch einer für die Weltgeschichte folgenreichen krisenhaften Entwicklung in Politik und Gesellschaft. Es geht um Populismus und - auch sprachliche - Radikalisierung, Fake News und "Volksfeinde", gleichgeschaltete Presse und Justiz, um die Diffamierung und Bedrohung von einzelnen wie Gumbel, aber auch ganzer Teile der Gesellschaft.